Glücklich ohne Mann – warum auch nicht?

Auch wenn ich mir mit diesem Blog keine männlichen Freunde machen werde, aber es muss einfach mal gesagt werden. Denn auch ich war einmal ganz ganz jung, so jung, dass ich gar nicht verstanden habe, dass das Leben seine eigenen unverfälschten Gesetze schreibt, die auch, Gott sei Dank, die Politiker nach erfolglosen Versuchen  nicht streichen können.

Viele jüngere Frauen halten am alten Konzept fest und träumen,  dass ein Mann zum Leben dazugehört, wie das Haus, der Hund, die Kinder und der tägliche Trott. Der Wert dieser Phantasievorstellung wird gegen die Realität ungebührlich erhoben und  die Möglichkeit fast der Wirklichkeit gleichgestellt. Die Phantasie der Verheiratung wird sichtbar und man erfreut sich nach dem „Ja“ zu einer Amtsperson, an den stoßweise angelangten Glückwünschen, die alle auf denselben Namen lauten. Dieses Beispiel liefert den unumstrittenen einwandfreien Beweis dafür, dass die geringe Haltbarkeit dieser Erfindung,  die von unserem wachen Denken nicht zu unterscheiden ist, mehr oder weniger später in einem Vakuum endet.  Man muss sich hier ohne Schwanken für das letztere entscheiden. Unsere Rolle als Frau in der Familie und in der Gesellschaft rollt prinzipielle Fragen auf, wenn wir nach einer Trennung unsere Nachkommen selbst versorgen und auf die Karriere verzichten müssen. Leichter wiegen die Strukturen,  in denen sich die Männer mit ihren Ideen bewegen. Es bleibt offensichtlich,  welche Vorteile sie gegen diese Zuweisung zu bieten vermögen.

Die mittleren Jahre bestehen aus leidenschaftslosen Erkenntnissen, dass Träume und Erwartungen unerfüllt geblieben sind und dass etwas schiefgelaufen ist. Mehr noch, Frauen bemerken plötzlich, dass sie auch ohne Mann sehr glücklich sein können. Und wenn man es von der fachfraulichen Seite betrachtet, haben Frauen gelernt, auch im Handwerk das richtige Werkzeug zu finden.  Die Männer, die eigentlich nun reifer und erwachsener sein sollten,  bleiben unentschlossen. Wenn man ihrem Aufbau nachspürt, so wird man inne, dass sich das Material, aus dem sie gebaut sind, durcheinander geworfen, umgeordnet und zu einem neuen Ganzen zusammengefügt ist, nämlich zu einem Abbild bei Madame Tussaud.

Im späten Alter, also dann, wenn das Obst allein vom Baume fällt, sind Männer nicht von ihren festgefahrenen Standpunkten abzubringen. Denken Sie etwa, jetzt könnten Sie das ändern? Zugegeben, selbstverständlich verbringen wir mit Männern auch schöne Momente und es ist nicht alles schlecht. Doch oftmals überwiegen die Enttäuschungen und die wenigen magischen Augenblicke können die unglücklichen nicht mehr ausgleichen. Was nützt ein romantischer Moment mit ihm, wenn dem eine Reihe von Ungereimtheiten folgt und Frau daran glaubt, dass sie die Einzige ist?

Das Versprechen des alternden Mannes, seinen Stammtisch nun wieder aufzusuchen, um viele Erfahrungen mit seinen gewitzigten Kneipgenossen auszutauschen, nimmt verständliche Züge an. Und die Macht ihrer Gedanken und ihrer flammenden Beredsamkeit wird den Abend  beherrschen. Denn schon in der Wiege hat das männliche Wesen gelernt, seinen Willen durchzusetzen.  Und das bekommen nun Frau und Mutter zu spüren. Er zieht sein eigenes Ding ohne Rücksicht auf Verluste durch. Und das scheint geradezu die idealistische Umarbeitung der Verhältnisse zu sein, in denen er aufgewachsen ist und zum Narzissmus neigt.

Frauen tendieren oft dazu, ihre eigenen Bedürfnisse zu verharmlosen, der Forderung des Mannes nachzugeben und sich anzupassen. Die imaginäre Behauptung, dass Frauen nur ein Schatten ihrer selbst sind, setzt dort an, wo der Kern des Sophismas sich zum nächsten anderen summiert.

Lichtenberg zeigt in seinem Werk „Der große Geist“, dass hinter dieser Einkleidung die gute psychologische Einsicht steckt, dass Männer auch nur einfache Lebewesen sind.

„Er hatte die Eigenschaften der größten Männer in sich vereinigt, er trug den Kopf schief wie Alexander, hatte immer etwas in den Haaren zu nesteln wie Cäsar, konnte Kaffee trinken wie Leibniz. Und wenn er einmal recht in seinem Lehnstuhl saß, so vergaß er Essen und Trinken darüber wie Newton, und man musste ihn wie diesen wecken. Seine Perücke trug er wie Dr. Johnson, und ein Hosenknopf stand ihm immer offen wie dem Cervantes.“

Nun endlich haben Sie die Möglichkeit, die Dinge von denen Sie träumen zu verwirklichen, die Freizeit so zu gestalten, wie Sie es wollen. Das bedeutet ein sehr großes Glück und Freiheit.

 

 

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